Der kommunikative Aufhänger als A und O
posted on 1 Sep 2024In der Kommunikation ist das Finden eines „Aufhängers“ das A und O. Damit verbunden ist die Frage, woran man die eigene Kommunikation aufhängt, wenn man sich Aufmerksamkeit erhofft und (mehr) Gehör für seine Anliegen. Beliebte Aufhänger sind die Verknüpfung mit politischen Themen oder solchen, die in der Gesellschaft grad sehr aktuell sind („trenden“).
Ein Aufhänger ist also das Nadelöhr der Aufmerksamkeitsökonomie - da muss die Kommunikation durch, ob sie will oder nicht.
Manchmal sind genügend Aufhänger da, und dennoch wird die Kommunikation nicht zum Selbstläufer. „Einsamkeit“ und „Alter“ sind aktuell, gesellschaftlich relevant und werden medial regelmässig bespielt. Gleichzeitig sind sie das, was man gemeinhin als „unsexy“ Themen in der Kommunikation bezeichnet: Einsamkeit ist tabubehaftet, Alter wird fast immer mit Defiziten assoziiert.
Kann man mit einem Anlass, der beide Aspekte ins Zentrum rückt, überhaupt erfolgreich sein? Spoiler: Man kann. (M)ein malreden-Erfahrungsbericht.
Am Anfang des Projekts stand, wie so oft, eine gute Idee. Einmal unterwegs, galt es, verschiedene Challenges zu meistern:
- Challenge 1 bestand darin, den (besagten) kommunikativen „Aufhänger“ herauszuarbeiten und ihn soweit zu reduzieren, dass er verständlich blieb und seine kommunikative Zuspitzung nicht verlor. Mein Anspruch war es überdies, jemanden für die Moderation zu gewinnen, der sich kompetent und leicht im Thema bewegt und dem Ganzen weitere Sichtbarkeit ermöglicht.
- Challenge 2 hiess, das Ganze visuell und primär für Social Media attraktiv aufzubereiten (die beschränkten finanziellen Ressourcen sahen keine bezahlte Werbung vor).
- Challenge 3 nahm olympische Dimensionen an: Unmittelbar vor der Sommerpause sollten mittels Mailings die Aufmerksamkeit von Fachleuten und Interessierten geweckt und die Angeschriebenen dazu motiviert werden, ein Ticket zu kaufen (angesichts der vielen kostenlosen Veranstaltungen eine Herausforderung). Nach der Sommerpause galt es, nachzufassen, die Leute zum Teil auch persönlich anzusprechen. Und dranzubleiben…
Auch wenn es uns gelungen ist, das Thema wieder einmal ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, bleibt es für all jene, die in der Prävention und/oder Gesundheitsförderung tätig sind, eine Herausforderung, die Menschen anzusprechen, die unter Einsamkeitsgefühlen leiden und die wir mit unserer Kommunikation nicht erreichen. Auch wir Kommunikationsfachleute sind aufgefordert, das Thema kommunikativ so aufzuarbeiten, dass es anschlussfähig bleibt - und zwar sowohl für Fachleute als auch für Betroffene.
Jede Veranstaltung ist ein Teamwork, daher geht mein Dank raus an:
- Eve Bino & Sylviane Darbellay von malreden, Ideengeberinnen
- Bea Würgler, kreativer Kopf und Macherin
- Andi Jacomet, immer zu haben für Apollo-13-Missionen
- Marina Villa, souveräne und kompetente Moderatorin
- Stephan Germann, Podcaster
Hier gehts zum Beitrag mit Link auf den Podcast.